Indien
Unterstützung eines Mädchenheims
(Fotos: BGR und Bodhicitta Foundation)
Dank Ihrer Unterstützung konnte die Bodhicitta Foundation im vergangenen Jahr in Nagpur zahlreiche Projekte umsetzen, die das Leben vieler benachteiligter Mädchen, Frauen und Kinder nachhaltig verbessern. Das Mädchenheim mit 30 Bewohnerinnen bietet Schutz und Bildung für Mädchen aus extrem armen Familien, insbesondere aus Dalit-Gemeinschaften und abgelegenen Regionen. Viele der Mädchen haben inzwischen die Schule oder eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen und engagieren sich nun als Sozialarbeiterinnen oder in anderen Berufen, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Insgesamt profitieren jährlich mehr als 350 Kinder und 1500 Frauen durch die vielfältigen Angebote, die von kostenfreien Schul- und Berufsausbildungsprogrammen, über Ernährungsprojekte bis hin zu rechtlicher Beratung reichen. Die Bildungszentren und die Ernährungsprogramme versorgen rund 7000 hungernde Kinder mit Mahlzeiten und sichern deren Zugang zu Bildung.
Besondere Erfolge sind auch die sozialen Initiativen: Frauen und Mädchen, die vor häuslicher Gewalt, Missbrauch und Armut geschützt werden, erhalten durch rechtliche Beratungen und Empowerment-Programme Unterstützung. Persönliche Geschichten, wie die einer jungen Frau, die durch die Arbeit der Bodhicitta Foundation eine Chance auf medizinische Versorgung erhielt und nun davon träumt, Ärztin zu werden, zeigen eindrucksvoll, wie viel bewirkt werden kann.
Die Herausforderungen, wie die hohe Inflation oder die Klimakrise, erfordern weiterhin engagierte Anstrengungen und Ressourcen. Dennoch bleibt die Bodhicitta Foundation ein Leuchtturm für Veränderung und Hoffnung.
Hier wollen wir vier persönliche Geschichten aus der Bodhicitta Foundation mit Ihnen teilen:
„Bevor ich ins Mädchenheim der Bodhicitta Foundation kam, habe ich am Straßenrand Steine zerkleinert. Dann habe ich in einem Chai-Laden gearbeitet und anschließend Hotels geputzt. Das alles war, bevor ich 13 wurde. Ich war nur jeweils ein paar Monate lang in der Schule, und meine Eltern, die Alkoholiker sind, zogen um oder verlangten von mir, dass ich während der Touristensaison bettelte. Ich wollte nur weg von ihren Misshandlungen, aber damals konnte ich das nicht in Worte fassen. Mit 14 wollten sie mich verheiraten. Ich bin weggelaufen und habe einige Lehrer aus der Gegend um Hilfe gebeten. Sie haben mich an das Mädchenheim der Bodhicitta Foundation verwiesen. Es ist schwer, weil ich manchmal das Leben auf der Straße und meine Familie vermisse. Es ist ein bisschen langweilig, nur zur Schule zu gehen. Aber ich kann einfach nicht so leben, ich will nicht vergewaltigt und missbraucht werden. Ich will ein sicheres Leben. Deshalb versuche ich jetzt, zehn Jahre Schule in zwei Jahren nachzuholen. Ich kann nicht einmal richtig schreiben. Aber ich bin gut in Mathe, weil ich meine Betteleinnahmen zählen muss. Ich möchte Buchhalterin werden oder für ein Unternehmen arbeiten. Die haben sichere Jobs in Büros. Ich will nie wieder auf der Straße leben. Ich werde niemals Alkohol anrühren. Ich möchte nicht heiraten, bevor ich 27 bin und finanziell abgesichert bin. Sicherheit bedeutet für mich, dass ich keinen Missbrauch und keine Hölle ertragen muss. Es ist schwer, wenn die Menschen, die man liebt, auch diejenigen sind, die einen missbrauchen.“ – Parvati, 14, Bihar (lebt jetzt in Nagpur)
„Mein Mann ist ein guter Mensch und liebevoller Vater, leider hatte er einen Motorradunfall und ist nun teilweise gelähmt. Ich habe einen Computerkurs gemacht, fand ihn sehr interessant und arbeite nun von zu Hause aus als Dateneingabefachkraft. Mein Mann hilft mir dabei. Ich habe die Highschool nicht abgeschlossen, aber ich fühle mich jetzt sehr wertgeschätzt, weil ich die Hauptverdienerin meiner Familie bin. Computer haben mein Leben verändert. Wenn die Zahlen stimmen, habe ich das Gefühl, dass ich das Chaos meines Lebens in Ordnung bringe. Ich liebe meine Arbeit! Wir müssen jetzt nicht mehr ums Überleben kämpfen, sondern können darüber nachdenken, für die Zukunft zu sparen.“ – Arti, 31
„Als ich 15 war, wollte mein Vater mich an ein Bordell verkaufen. Mein Vater hat überhaupt keinen Respekt vor Frauen, er ist Alkoholiker. Meine Mutter hat mich in das Mädchenheim der Bodhicitta Foundation gebracht, um mich in Sicherheit zu bringen. Meine Mutter lebt immer noch mit meinem Vater zusammen, weil sie finanziell alleine nicht überleben kann. So sieht das Leben armer Frauen aus. Wir können Männer nicht verlassen, wenn wir kein angemessenes Einkommen haben. Ich bin entschlossen, mein Wirtschaftsstudium erfolgreich abzuschließen. Irgendwann möchte ich ein Café eröffnen, in dem Frauen arbeiten, um sie vor häuslicher Gewalt und Missbrauch in Beziehungen zu schützen. Ich habe mit einem Therapeuten gesprochen, aber ich vertraue Männern einfach überhaupt nicht. Ich bin erleichtert, dass ich nicht ins Bordell musste, aber es wird lange dauern, bis ich mich sicher fühle und über diesen Verrat durch die Menschen hinwegkomme, die mich eigentlich lieben sollten. Danke, Bodhicitta Foundation und Sponsoren! Riddhi, 16
„Meine Mutter ist Schneiderin und Landarbeiterin. Mein Vater starb, als ich anderthalb Jahre alt war, an Krebs. Ich studiere Naturwissenschaften. Ich finde das faszinierend. Ich möchte Naturwissenschaften an einer Universität unterrichten. Ich denke, Bildung und die Arbeit mit jungen Menschen – die Zukunft – sind wirklich wichtig. Ich möchte auch dabei helfen, dürreresistente Nutzpflanzen zu entwickeln, da es in der Region, in der ich lebe, immer trockener und heißer wird. Meine Mutter beschloss, mich in ein Mädchenheim zu schicken, als sie ihr Sparschwein aus Ton aufbrach und feststellte, dass mein Onkel das ganze Geld für Alkohol gestohlen hatte. Es reichte nicht aus, um uns beide zu ernähren. Es ist ein gutes Gefühl, keinen Hunger zu haben und mich auf mein Studium konzentrieren zu können. Danke, Bodhicitta Foundation India, für alles, was ihr für uns Mädchen tut. Ich lerne Sozialarbeit, damit ich sie in meinem Dorf anwenden kann, wenn ich zurückkehre. Ich habe Hoffnung für die Zukunft. Tara, 17
Mitgefühl in Aktion e.V. und Buddhist Global Relief unterstützen die Bodhicitta Foundation auch im kommenden Jahr zusammen mit 51.000 USD. Dabei fließen 21.000 USD von Mitgefühl in Aktion erneut in das Mädchenheim und Community Center-Projekt. Hier finden Mädchen aus von Gewalt betroffenen Familien, Armutsregionen wie Slums und insbesondere Dalit-Mädchen ein sicheres Zuhause. Sie erhalten eine Schul- und Berufsausbildung und geben diese Hilfe als Sozialarbeiterinnen an ihre Gemeinschaften zurück. Im angrenzenden Community Centre werden ihnen darüber hinaus Rechtsberatung und Selbstverteidigungs- und Gesundheitskurse geboten.
Neu aufgebaut wird dieses Jahr die Food Relief and Organic Farming Initiative. Im Gebiet Gadhchiroli, das immer wieder durch politische Auseinandersetzung erschüttert wurde, werden Stipendien an Frauen vergeben, um ihnen zu ermöglichen ihr eigenes kleines Unternehmen zu gründen; Programme zum ökologischen Landbau und direkte Schulungen für Bäuerinnen werden durchgeführt sowie groß angelegte Workshops zu Frauenrechten, Marketing, Website-Erstellung, Ernährung, Hygiene und Unternehmensregistrierung.
Damit werden insgesamt mehr als 9000 Frauen der Region von umfassenden Hilfsprojekten profitieren, die ihnen ermöglichen, sich eine sichere Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Das alles ist möglich nur dank Ihrer Spenden!
Wir freuen uns auf die kommenden Halbjahresberichte, die wir Ihnen Ende des Jahres an dieser Stelle vorstellen werden.
Wir haben den Halbjahresbericht der Bodhicitta Foundation erhalten und möchten hier gern teilen, was im laufenden Projektjahr bisher durch die engagierte Arbeit vor Ort erreicht wurde.
In Nagpur werden derzeit folgende Initiativen umgesetzt:
- Mädchenheim mit 30 Mädchen
- Vier Lernzentren für Slumkinder in Peeli Nadi, Nari, Samta Nagar und Bhim Sena: 130 Kinder
- Berufsbildungszentrum für Frauen mit Kosmetik, Nähen, Computer- und Englischunterricht
- Ernährungsprogramm mit 7000 Mahlzeiten pro Jahr
- Rechtsberatung durch Freiwillige, zehn Stunden pro Woche
- Sieben Berufsbildungszentren für Frauen, die von ehemaligen Schülerinnen unseres Wohnheims
geleitet werden.
- Schulpatenschaft für 55 Kinder
- Gesundheitscamps sowie Veranstaltungen zur Menschenrechtsarbeit
Ayya Yeshe, Direktorin und Gründerin, berichtet:
"Unser Mädchenheim Bewohnerinnen aus ganz Indien, sie sind alle engagierte Menschen. Sie studieren Sozialarbeit, Krankenpflege, Naturwissenschaften, Stenografie, Kunst, Wirtschaft, Jura… In ihrer Freizeit beschäftigen sie sich mit sozialer Selbstbestimmung und Berufsausbildung. Einige ehemalige Mitglieder des Wohnheims entschieden sich, in der Stadt zu bleiben und arbeiten nun. Andere haben eine Anstellung im öffentlichen Dienst, arbeiten als Lehrerinnen, Anwältinnen, Krankenschwestern, Physiotherapeutinnen und wieder andere sind verheiratet. Jedes Mädchen, das in unserem Mädchenheim aufgenommen wurde, verließ es mit einem Universitätsabschluss und erlernten Lebenskompetenzen.
Leider ist die Inflation in Indien sehr hoch, sodass wir die Löhne unserer Mitarbeiter erhöhen mussten, um ihnen ihre Existenz sichern zu können. Der Klimawandel beeinträchtigt die Ernten und führt zu Ernteausfällen. Immer mehr Menschen ziehen nach Nagpur und versuchen, ihren Kinder eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Aufgrund finanzieller Grenzen mussten wir immer wieder Menschen abweisen."
Trotz der Herausforderungen konnten bereits in der ersten Hälfte dieses Projektjahres 1500 Frauen, 1000 Kinder und 380 Männer und Jungen durch die vielfältigen Hilfsangebote unterstützt werden. Zwei von ihnen kommen an dieser Stelle selbst zu Wort und berichten, welchen Unterschied die Arbeit von Bodhicitta in ihrem Leben gemacht hat:
Kalyani, 18 Jahre alt
"Seit vielen Jahren unterstützt mich die Bodhicitta Foundation bei der Schule. Meine Mutter verkaufte bis vor Kurzem Gemüse. Sie ist 41 und bei ihr wurde Magenkrebs im vierten Stadium diagnostiziert. Ich verbrachte Tage mit den Sozialarbeitern der Bodhicitta Foundation, um in staatlichen Krankenhäusern eine Diagnose zu bekommen. Es sind sehr deprimierende Orte, an denen einem niemand hilft, es sei denn, man drängt, und Patienten, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, sterben wahrscheinlich an der Apathie des Personals. Meine Mutter starb vor zwei Monaten, und jetzt habe ich niemanden mehr. Die Mitarbeiter von Bodhicitta nahmen mich im Wohnheim auf und reichten ein Gerichtsverfahren gegen meinen Onkel wegen der Hälfte des Landes meiner Mutter ein. Mein Vater hat sich leider vor langer Zeit zu Tode getrunken. Ich bin so am Boden zerstört, aber auch erleichtert, dass sich jemand für Frauen und Mädchen einsetzt. Ohne die Bodhicitta Foundation wäre ich buchstäblich auf der Straße. Ich träume davon, Ärztin oder Krankenschwester zu werden, damit ich Menschen besser behandeln kann, als meine Mutter im staatlichen Krankenhaus behandelt wurde."
Rakesh, 11 Jahre alt
"Meine Mutter und mein Vater starben bei einem Autounfall. Ich habe vier Schwestern und drei Brüder. Ich bin 11 Jahre alt. Ich arbeitete in einem billigen Restaurant in der Nähe des Klosters Nalanda, als ich Ayya Yeshe traf und ihr von der Situation meiner Familie erzählte. Ayya nahm drei meiner Schwestern in ihr Mädchenheim auf. Mein Bruder und ich gehen wieder zur Schule und leben in einem Jungenheim in Nagpur (wo es bessere Jobs und Schulen gibt als in Bihar). Ich hatte Angst, meine Schwestern als Teenager verheiraten zu müssen, da wir buchstäblich nicht genug Geld hatten, um unsere Lebensmittelrechnung zu bezahlen. Ich bin so erleichtert, dass wir mitfühlende Menschen kennengelernt haben. Ehrlich gesagt lag ich nach dem Tod meiner Eltern nachts wach und machte mir Sorgen, wie wir überleben würden, und dachte oft an Selbstmord. Ich fühlte mich einfach völlig hoffnungslos. Jetzt bin ich so dankbar, dass ich es nicht in Worte fassen kann."
Mädchenheim und Sozialarbeit
In Indien leben mit rund 1,38 Milliarden mehr Menschen als in ganz Afrika zusammen. Als Schwellenland mit aufstrebender Wirtschaft hat Indien zwar bei der Armutsbekämpfung in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, doch vor allem auf dem Land und in den Slums der Städte ist die Ernährung oft nicht gesichert. Ursachen sind immer häufiger auftretende Dürren als Folge des Klimawandels und insbesondere die Ausgrenzung von Frauen, indigenen Bevölkerungsgruppen und Mitgliedern der untersten Kasten und der Dalit, die noch außerhalb des Kastensystems stehen. Sie leiden öfter Hunger, die Kinder besuchen seltener Schulen und sie haben einen schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung. Mädchen sind immer noch häufig Opfer von Missbrauch, Menschenhandel, Prostitution und Zwangsheirat.
In Nagpur, einer Metropole in Zentralindien im Bundesstaat Maharashtra, gründete die buddhistische Nonne Ayya Yeshe die Boddhicitta Foundation, ein Mädchenheim mit integrierter Schule, das 30 Mädchen aus armen Verhältnissen eine sichere Zuflucht und schulische Ausbildung gewährt. Im Gegenzug unterstützen diese im Anschluss an ihr Studium oder ihre Berufsausbildung unentgeltlich mit ihren Kompetenzen die Arbeit im angegliederten Sozialarbeitszentrum.
An 4 Standorten werden derzeit 220 arme Kinder aus den dortigen Slums mit kostenlosen Mahlzeiten versorgt und erhalten Nachhilfeunterricht. 55 Kinder bekommen finanzielle Unterstützung für den Schulbesuch. Darüber hinaus gibt es ein Berufsausbildungszentrum für Frauen in den Bereichen Nähen, Computer, Schönheitspflege und Englisch und ein Beratungsangebot zu Rechtsfragen, zum Umgang mit häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch, zu Gesundheitsfragen und zur beruflichen Orientierung.
MiA fördert dieses wunderbare Projekt dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender bereits seit 2021 und auch für den kommenden Projektzeitraum von Juli 2024 bis Juni 2025 beteiligen wir uns mit 15.000 $US an der Fortführung und Erweiterung dieses beispielhaften Projekts nachhaltiger Armutsbekämpfung.
Im ersten Halbjahr des laufenden Förderungszeitraums profitierten 1.530 Menschen direkt von den gemeinsam von MiA und BGR bereitgestellten Fördermitteln in Höhe von zusammen 48.000 $US und weitere 2.830 indirekt. Schwierigkeiten bereitet derzeit die hohe Inflation in Indien, die zusammen mit steigenden Lohnkosten die Arbeit erschwert. Ayya Yeshe, die in Australien lebt, ist regelmäßig vor Ort, um die Arbeit zu begleiten und nächstes Jahr werde auch ich als Projektpate von MiA für Indien einen ersten Abstecher nach Nagpur machen, um die Partnerschaft durch persönliche Kontakte zu vertiefen.
Text: Simpert Würfl (Projektpate für Indien)
Bilder: Bodhicitta Foundation 2024
Dank Ihnen können wir auch 2023 weiterhin in Indien tätig sein und die wertvolle Arbeit vor Ort mit 12.500 US Dollar sichern.
MiA arbeitet auch in diesem Jahr mit der Bodhicitta-Foundation zusammen, die durch die australische Nonne Ayya Yeshe ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam unterstützen und schützen wir gefährdete Mädchen aus benachteiligten Familien in Indien, um sie vor Armut, Kindesheirat und Missbrauch zu bewahren und ihnen eine sonst nicht zugängliche Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Die meisten Mädchen stammen aus Slums und werden durch unsere Hilfe vor Menschenhandel und Prostitution bewahrt und gegen häusliche Gewalt geschützt.
In diesem Jahr versorgt das Mädchenheim 30 Mädchen aus benachteiligten und abgelegenen Orten, insbesondere aus den kastenlosen Dalit (ehemals "Unberührbaren") und kleineren ethnischen Gruppen, mit Nahrung, Schul- und Berufsausbildung.
Gemeinsam unterstützen wir ca. 3000 Menschen durch direkte Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Menschenrechte und Berufsausbildung. Die Bodhicitta Foundation unterhält Bildungseinrichtungen in vier Slums und gibt ca. 7000 Mahlzeiten pro Jahr an hungernde Kinder aus. Unser großer Dank an Sie und Ihre Unterstützung. Bitte helfen Sie uns weiterhin!
Text: Olivia Haas
MiA unterstützt auch in diesem Jahr wieder die Arbeit der Bodhicitta-Foundation, eine als gemeinnützig anerkannte Projektarbeit, die durch die australische Nonne Ayya Yeshe ins Leben gerufen wurde. Diese Organisation hilft gefährdeten Mädchen aus benachteiligten Familien in Indien, besonders aus kastenlosem Hintergrund, um sie vor Armut, Kindesheirat und Missbrauch zu schützen und ihnen eine sonst nicht zugängliche Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Die meisten Mädchen stammen aus Slums und werden durch unsere Hilfe vor Menschenhandel und Prostitution bewahrt und gegen häusliche Gewalt geschützt. Weltweit werden pro Minute 23 Mädchen unter 18 Jahren gegen ihren Willen verheiratet. Die Ausbildung von Mädchen ist eines der besten Dinge, die wir tun können, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, häusliche Gewalt und Armut zu verringern und das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren. Eine gebildete Mutter wird weniger Kinder haben, ihre Kinder werden gebildet, und die Wahrscheinlichkeit, bis ins Erwachsenenalter zu überleben, ist um 50% höher.
Indien hat immer noch eine höhere Unterernährungsrate bei Kindern als die afrikanischen Länder südlich der Sahara, was auf die schlechten sanitären Verhältnisse zurückzuführen ist. Es gibt immer noch 55 Millionen Mädchen warten darauf, zur Schule gehen zu können, und immer noch sind 22% der indischen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet.
Das Mädchenheim von BF versorgt derzeit für 30 Mädchen aus benachteiligten und abgelegenen Orten, insbesondere aus 'ex-unberührbaren' (Dalit) und kleineren Stammesgemeinschaften, mit Nahrung, Schul- und Berufsausbildung. Außerdem hilft diese Arbeit Frauen, die vor häuslicher Gewalt geschützt werden müssen durch rechtliche Hilfe.
Die BGR und MiA konnten 3000 Menschen in 2021 durch direkte Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Menschenrechte, Berufsausbildung unterstützen. Ebenso konnten 8000 Mahlzeiten pro Jahr an hungernde Kinder ausgegeben werden.
Die Zahl der Menschen, denen wir helfen, hat sich durch weitere 150 Sozialarbeiterinnen erhöht, die in unseren Mädchenheimen unseres Projekts ausgebildet wurden. Wir konnten 150
Sozialarbeiterinnen in unserem Mädchenheim ausbilden. Diese kehren in ihre Heimatdörfer zurück und richten Frauenhäuser, Berufsausbildungszentren für Frauen und Studienzentren für Kinder ein.
Auch, wenn die Dalits immer noch die Mehrheit bilden, verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt und es werden Frauen aus verschiedenen Kasten unterstützt.
Anjali ist eine der vielen indischen Frauen in Indien, die häusliche Gewalt erlitten haben. Frauen sind oft ungebildet und nicht in der Lage, sich finanziell selbst zu versorgen, und daher von
Männern abhängig, die sie häufig dominieren und missbrauchen.
Wie viele Frauen wurde Anjali erzogen, dass eine Frau bei ihrem Ehemann bleiben und ihm ein Leben lang dienen sollte. Sie vertraute uns an, dass ihr Mann 6 Gürtel
zerstörte, als er sie schlug. Sie weiß immer noch nicht, warum ihr Mann sie geschlagen hat. Dann fing ihr Mann an, sie und auch ihr 2-jähriges Kind zu missbrauchen. Als ich Anjali traf,
waren sie und ihr Kind sehr dünn und hatten große Augen vor Angst. Ihre Mutter (eine Gemüseverkäuferin) war so freundlich, sie wieder im Haus aufzunehmen. Dies ist normalerweise nicht der Fall.
Große Familien können es sich oft nicht leisten, ihre Töchter zurückzunehmen, und geschiedene Frauen werden in Kreisen der unteren und mittleren Klasse zu sozialen Aussätzigen. Anjali lebt im
Vorgarten ihrer Mutter. Ihr Haus ist ein Blechdach, das 1,5 mal 1,5 Meter zwischen einem Zaun und der Vorderseite des Hauses liegt. Ihre Wände sind aus dünnem Holz aus Verpackungskisten. Wir
haben Anjali Beratung und Essen angeboten und ihre Tochter für den Schulbesuch gesponsert.
Es gibt viele andere Frauen in Situationen häuslicher Gewalt, die zu viel Angst haben zu gehen und die sich verstecken müssen, wenn sie gehen. Wir müssen Arbeit, Beratung und Schutz für diese Frauen finden.
Mein Name ist Ayeesha und ich bin 14 Jahre alt. Ich habe 3 andere Schwestern und mein Vater ist Alkoholiker. Im Moment ist er im Krankenhaus, er kann nicht laufen und manchmal kann er sich nicht an mich erinnern. Er streitet immer mit meiner Mutter und schlägt sie. Wir wünschen uns, dass die Riegel an unserer Tür stärker wären, damit wir ihn aussperren könnten. Er schlägt auch meine Schwester, sie ist erst 12. Eines Nachts schlug mein Vater meine Mutter und sie wurde bewusstlos und wir mussten alle im Freien schlafen.
Mein Vater hat immer getrunken, aber er hat nicht immer 3 x 100 ml Flaschen Whisky pro Tag getrunken. Er arbeitete als Fahrer und brachte uns Lollies nach Hause und fragte uns, wie unser Tag war. Aber wenn er trank, wird er aggressiv und schlägt unsere Mutter ohne Gnade. Ich weiß nicht, warum sie bei ihm bleibt, aber wenn sie gehen würde, hätte sie nur noch die Straße.
Ich glaube, mein Vater wollte Söhne, deshalb hatten er und meine Mutter vier Kinder. Sie hatten gehofft, einer würde ein Sohn sein, aber jetzt müssen sie für die Hochzeit von vier Töchtern bezahlen. Ich fühle mich schlecht dabei, als wäre ich eine Last. Ich versuche zu Hause zu helfen. Meine Mutter arbeitet 10 Stunden am Tag bei reichen Indern, die ihr 5000 Rupien pro Monat (knapp 60 €) zahle. Das reicht kaum für Essen.
Meine ältere Schwester hat 8 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche einen Teilzeitjob für 1200 Rupien (weniger als 15€) pro Monat in einem Geschäft gemacht, als es ihre College-Ferien waren. Mein Haupteinkommen stammt aus dem Verkauf der leeren Alkoholflaschen meines Vaters. Mein Vater gibt uns nichts außer seinen leeren Flaschen. Jetzt ist mein Vater wirklich krank im Krankenhaus, also arbeitet meine Mutter tagsüber und schläft dort nachts, kocht für ihn und putzt ihn. Eines Tages wollten wir Geburtstag feiern und mein Vater wurde betrunken. Wir schoben ihn in den anderen Raum. Es war wirklich peinlich. Die Leute wollen unser Haus nicht besuchen.
Wenn mein Vater nicht im Krankenhaus ist, liegt er einfach im Bett und sieht fern und kommandiert mich herum. Indische Frauen sind ihren Männern sehr treu. Sie gehen sieben Mal mit ihnen um das heilige Feuer. Danach sollen sie mit ihrem Mann sieben Leben lang zusammen sein. Ich weiß nicht, was für ein schlechtes Karma meine Mutter getan hat, um meinen Vater als Ehemann zu bekommen, aber ich denke, seit sie geheiratet hat, ist sie im Feuer und geht nicht darum herum.
Sie ist so dünn und müde. Sie ist erst 37 Jahre alt, sie war mit 18 Jahren verheiratet. Meine Mutter hat keinen Vater oder Bruder, der eingreifen und meinen Vater bedrohen könnte. Unser Leben ist sehr schwer. Die Bodhicitta Foundation hat uns angeboten, von ihm wegzuziehen, aber wer wird dann das Haus bekommen, wenn er stirbt? Wir möchten von unseren Freunden wegziehen. Und es eine Schande, wenn Frauen ihren Ehemann verlassen.
Ich komme gerne ins Dharma-Zentrum, um den Streit meiner Eltern zu entkommen. Manchmal habe ich gefragt, ob ich dort schlafen könnte. Ich bin froh, dass die Bodhicitta Foundation mich unterstützt, um eine gute Schule zu besuchen. Ich mag lernen. Vielleicht gehe ich später in ein Mädchenheim.
Text: Simpert Würfl und BGR
MiA unterstützt auch in diesem Jahr 2021 wieder die Arbeit der Bodhicitta-Foundation, eine als gemeinnützig anerkannte Projektarbeit, die durch die australische Nonne Ayya Yeshe ins Leben gerufen wurde. Diese Organisation hilft gefährdeten Mädchen aus benachteiligten Familien in Indien, besonders aus kastenlosem Hintergrund, um sie vor Armut, Kindesheirat und Missbrauch zu schützen und ihnen eine sonst nicht zugängliche Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Die meisten Mädchen stammen aus Slums und werden durch unsere Hilfe vor Menschenhandel und Prostitution bewahrt und gegen häusliche Gewalt geschützt. Weltweit werden pro Minute 23 Mädchen unter 18 Jahren gegen ihren Willen verheiratet. Die Ausbildung von Mädchen ist eines der besten Dinge, die wir tun können, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, häusliche Gewalt und Armut zu verringern und das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren. Eine gebildete Mutter wird weniger Kinder haben, ihre Kinder werden gebildet, und die Wahrscheinlichkeit, bis ins Erwachsenenalter zu überleben, ist um 50% höher.
Das Mädchenheim von BF versorgt derzeit für 30 Mädchen aus benachteiligten und abgelegenen Orten, insbesondere aus 'ex-unberührbaren' (Dalit) und kleineren Stammesgemeinschaften, mit Nahrung, Schul- und Berufsausbildung. Außerdem hilft diese Arbeit Frauen, die vor häuslicher Gewalt geschützt werden müssen durch rechtliche Hilfe.
MiA hat sich entschieden, dieses Jahr mit 5000 USD diese wertvolle Arbeit zu unterstützen. Bitte helfen Sie durch ihre Spende, damit wir gemeinsam helfen können.
Text: Raimund Hopf
