Kamerun

Unterstützung von Witwen und alleinerziehenden Frauen durch Ausbildung

Abschlussbericht

Mit großer Dankbarkeit schauen wir auf den Erfolg der letzten Jahre zurück. Wir freuen uns, dass dieses Projekt, neben Buddhist Global Relief, weitere Unterstützer gefunden hat und wir es so in guten Händen wissen. So können wir dieses Projekt in diesem Jahr mit ruhigen Herzen pausieren und so die freigeworden Ressourcen nutzbringend in anderen Regionen einsetzen. Selbstverständlich bewahren wir den Kontakt und schauen, ob unsere Hilfe in der Zukunft wieder von Nutzen sein kann.

 

Text: Olivia Haas

Bericht 2022

Gemeinsam mit Buddhist Global Relief und unseren Partnern von CCREAD Cameroon unterstützten wir seit 2020 die Ausbildung von Witwen und alleinerziehenden Frauen in Kamerun. 

 

Auch in diesem Jahr fördern wir die Berufsausbildung verarmter, ausgegrenzter Witwen und alleinerziehende Mütter sowie Teenagern und Mädchen, die die Schule abgebrochen haben.

Nach dem das Ausbildungszentrum mit einem funktionsfähigen Wassersystem ausgestattet und besonders Binnenflüchtlinge unterstützt werden konnten, stärken wir in diesem Jahr die Arbeit und Kompetenzen dieses Ausbildungsprogramms weiter.

 

Innerhalb dieses Förderzyklus können wir Dank Ihrer Unterstützung folgendes bewirken:

- Knapp 650 Frauen, Mädchen und Kinder werden mit kostenlosen Mahlzeiten zur Bekämpfung der Unterernährung versorgt.

- 531 Frauen und Mädchen erhalten eine einjährige, kostenlose Berufsausbildung.

- 160 Frauen werden im ökologischen Gartenbau geschult.

 

Text: Olivia Haas

Bericht 2021

Gemeinsam mit der Buddhist Global Relief und unseren Partnern von CCREAD Cameroon vor Ort unterstützten wir seit 2020 die Ausbildung von Witwen und alleinerziehenden Frauen in Kamerun.

 

Dieses Jahr fördern wir die Berufsausbildung verarmter, ausgegrenzter Witwen und alleinerziehende Mütter sowie Mädchen und Jugendliche vor Ort in Bolifamba, einer Gemeinde im Südwesten Kameruns. 98 Prozent der Einwohner sind Bauern und mehr als 85 Prozent der Haushalte leben von Einkommen unterhalb der UN-Armutsgrenze. Sie haben kaum 1 Dollar pro Tag zum Leben.

 

In 2021 wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Ausbildung von Frauen und Jugendlichen gelegt, die durch gesellschaftspolitische Gewalt intern vertrieben wurden – sog. Binnengeflüchtete.

Viele von ihnen haben ihre Familienangehörigen und Ehemänner durch die bewaffneten Konflikte verloren.

 

Im letzten Jahr konnte das Ausbildungszentrum mit einem funktionsfähigen Wassersystem ausgestattet werden. Ebenso war es möglich, eine dauerhafte Energiequelle durch Solarelektrifizierung zu installieren sowie zusätzliche Schulungsstühle für die Auszubildenden bereitzustellen.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden zwei Abschlussfeiern mit jeweils mehr als 150 Absolventinnen organisiert. Innerhalb dieses Förderzyklus wurden folgende Personen versorgt: 

  • 183 alleinerziehende Mütter ohne alternative Lebensgrundlage haben sich eingeschrieben und bekamen einen Abschluss
  • 97 Witwen ohne Erwerbstätigkeit mit durchschnittlich 3 Kindern, die sie alleine und ohne weitere Unterstützung versorgen mussten
  • 230 Jugendliche, hauptsächlich junge Mädchen, die aufgrund der Armut ihrer Familie die Schule abgebrochen haben
  • sowie 163 Binnenflüchtlinge

 

Drei Frauen beschreiben im Folgenden ihre Geschichte:  

 

Frau Eunice Etakem, die kürzlich ihre Ausbildung absolvierte, bekam zwei Wochen später eine Stelle in einem Modeunternehmen in Douala. Sie erzählt: „Als ich schwanger wurde und meine Mutter mich aus dem Haus schickte, war ich am Boden zerstört. Ich verließ Bamenda und kam nach Buea. Ein Freund sagte mir, dass CCREAD meine Probleme lösen könnte. Als ich schließlich zu CCREAD kam und um Hilfe bat, nahmen sie mich auf und versorgten mich. Ich konnte mich in das Trainingszentrum einschreiben. Neun Monate später bin ich nun stolze Absolventin. Ich bin diplomierte Schneiderin und Designerin und glücklich, ein Gehalt zu verdienen und mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich werde CCREAD und deren Partner immer dankbar sein für diese Chance, die mein Leben änderte.“

 

Nzelle Edie Queenta, Absolventin des Jahres 2020 erzählt: „Ich war erstaunt, dass ich die Ausbildung beginnen konnte, ohne einen Cent zu zahlen. Mit dieser Motivation konnte ich dieses fantastische Trainingsprogramm durchlaufen. Ich bin glücklich, dass ich mein kleines Geschäft in der Schönheitspflege mit dem mir angebotenen Startkapital von CCREAD-Cameroon eröffnen konnte. Ich schätzte die sehr ruhigen und guten Ausbilder und ich werde auch weiterhin anderen leidenden Frauen empfehlen, hierher zu kommen. Für mich veränderte die Ausbildung mein Leben.“

 

Enguly Manga Likkove, Absolventin des Jahres 2021, erzählt: „Es war das erste Mal, dass ich eine so großartige Gelegenheit bekam, die für alle kostenlos ist. Ich bin ein lebendes Zeugnis und mein Leben hat sich seit dem ersten Tag, an dem ich zu CCREAD kam, verändert. Ich habe angefangen, Kleider für Menschen zu nähen und erhielt dafür Geld, noch bevor ich meinen Abschluss hatte. Ich bin zuversichtlich für die Zukunft. Ich verspreche, wiederzukommen und dieses Projekt in Zukunft zu unterstützen.“ 

 

Text: Susanne Goemann

Bericht 2020

Gemeinsam mit der Buddhist Global Relief und unseren Partnern von CCREAD Cameroon vor Ort fördern wir die Ausbildung von Witwen und alleinerziehenden Frauen in Kamerun.

 

CCREAD ist eine gemeinnützig Organisation, die sich für die Beseitigung extremer Armut und Hunger einsetzt, indem sie vor Ort Programme zur Förderung der Allgemeinen Bildung, Inklusion und Gleichstellung der Geschlechter im Rahmen ökologischer Nachhaltigkeit anbietet. Insbesondere ausgegrenzte und benachteiligte Frauen und Mädchen sollen durch Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Stärkung der Gemeinschaft unterstützt werden.

 

Viele Frauen sind von sexueller und häuslicher Gewalt betroffen; erleiden Traumata durch kulturelle Praktiken wie Beschneidungen, Brustbügeln; werden früh verheiratet, schnell schwanger und nach wenigen Jahren von den Männern wieder verlassen und sind dann auf sich gestellt, weil sie nicht zurück zu ihrer Familie können. Ungewollt schwanger werden sie verstoßen. Um überleben zu können, greifen sie zurück auf illegalen Sexhandel. Auch verfügen viele der Mädchen und Frauen über keine  abgeschlossene Schulbildung.

 

Nur durch den Erwerb beruflicher Fähigkeiten können sie die Armut überwinden. Das Projekt schützt sie vor weiterer Ausgrenzung, indem ihnen Fähigkeiten vermittelt werden, die ihnen die Eingliederung in die Gesellschaft erleichtern sowie den Einstieg in das Arbeitsleben.

 

Unser erstes gemeinsames Projekt fördert die Berufsausbildung verarmter, ausgegrenzter Witwen und alleinerziehende Mütter sowie Mädchen und Jugendliche vor Ort in Bolifamba, einer Gemeinde im Südwesten Kameruns. 98 Prozent der Einwohner sind Bauern und mehr als 85 Prozent der Haushalte leben von Einkommen unterhalb der UN-Armutsgrenze. Sie haben kaum 1 Dollar pro Tag zum Leben.

 

Durch unsere Spenden wurde der Bau eines Schulungszentrums mitfinanziert, wo jährlich mittlerweile 300 Frauen und Mädchen ausgebildet werden können. Sie erhalten eine kostenlose Berufsausbildung in unterschiedlichen Bereichen: Schneiderei, Design, Friseurhandwerk, Schönheitspflege, Weberei und Agrofoot-Verarbeitung. Die Ausbildung dauert in der Regel mindestens sechs Monate und umfasst auch das Lesen- und Schreibenlernen. Im Anschluss erhalten die Teilnehmerinnen einen Abschluss sowie ein Startkapital und alle weiteren notwendigen Unterstützungen, um ihr eigenes Kleinunternehmen gründen zu können. 

 

Ochono Mbi ist eine alleinerziehende Mutter aus Bolifamba. Sie hatte Schwierigkeiten, sich und ihr Kind zu ernähren, bevor sie an dem Schneiderprogramm von CCREAD teilnahm. Wie viele andere ausgegrenzte Frauen erhielt sie durch diese Ausbildung erstmalig die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. „Heute“, so sagt sie, „habe ich eine Berufsausbildung. Ich kann meine eigene Nähwerkstatt gründen und somit endlich meinen Lebensunterhalt für mich und mein Kind verdienen und hoffentlich bald andere Frauen ausbilden.“

 

Celine Ngang, eine Absolventin des Schneiderei-Programms sagt: „Für mich ist dieser Ort ein Ort, der uns lehrt, wie man Fische fängt und nicht, wie man uns Fische gibt.“

 

Dieses Feedback ist wunderbar und zeigt die Nachhaltigkeit, wie wichtig es ist, Fähigkeiten vermittelt zu bekommen, von denen man ein Leben lang profitiert und sie weiter geben kann an die Kinder. 

 

Damit viele, viele weitere Frauen und Mädchen diese Unterstützung erhalten können, benötigen sie Ihre Unterstützung! Wir freuen uns über jede Spende, die wir weitergeben können.

 

Mit Hilfe unserer diesjährigen Zuwendung war es möglich, die restlichen Arbeiten an einer Solaranlage fertig zu stellen zur kostengünstigen Stromversorgung. Auch der Bau eines natürlichen Bohrlochs zur Gewinnung von kostenlosem Trinkwasser konnte mitfinanziert werden. Nun verbleibt mehr Zeit für die Ausbildung, da nicht mehr von weit her Trinkwasser geholt werden muss. Weiterhin konnten Schulungsmaterialien sowie weitere, dringend benötigte Stühle angeschafft werden.

 

Text: Susanne Goemann